Absurde Aberglauben

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    Absurde Aberglauben

    Ich erwähnte ja schon Mal an anderer Stelle, dass ich mich auch recht intensiv mit Genealogie beschäftige und deshalb oft in alten Kirchenbüchern herum stöbere.
    Manchmal sind da auch Dinge vermerkt, die sehr … wie soll ich sagen … verstörend sind.

    So las ich zum Beispiel einmal einen Todeseintrag eines Neugeborenen, das nur mit einem Auge geboren wurde, weil … (und jetzt kommt's) … "sich die Mutter in einen Puppenspieler verguckt hatte!"
    ?(
    Dass der Aberglaube gerade in ländlichen Gebieten weit verbreitet war ist ja bekannt, aber sowas?

    Kennt Ihr auch irgendwelche absurden Aberglauben, die uns heute nur ein ungläubiges Kopfschütteln entlocken?
    Ich meine jetzt nicht die Gängigen .. wie schwarze Katze, von links nach rechts…, sondern wirklich schier Unglaubliches.
    Hm ... sagen wir mal so ... aus zweiter und dritter Hand schon ...

    Meine Mutter z.B. erzählte früher immer, eine Nachbarin hätte ein Kind geboren, das stark behaart war und aussah wie ein Affenbaby ... diese Frau soll sich angeblich in ein Äffchen "verguckt" haben.

    Ich habe viele Jahre lang nicht mehr an diese Geschichte gedacht, sie erzählte sie, als ich noch in meinem Elternhaus wohnte.

    Vor einigen Jahren nun wollte mein 2016 leider verstorbener Exmann in seinem speziell dafür gegründeten Verlag einige Vorkriegs-Groschenheftserien überarbeiten und neu herausbringen. Wir kamen leider nicht über die ersten paar Episoden hinaus ...

    Auf jeden Fall kam in einer davon ein junger Mann vor, der einem Gorilla sehr ähnlich sehen sollte. Und es wurde erwähnt, auch seine Mutter habe sich damals wohl "verguckt" ...

    Viele scheinen das Phänomen des Verguckens ja sogar heute noch für real zu halten ... wenn ich so höre, wie ältere Leute jüngeren Schwangeren raten, sich bloß nicht zu vergucken, kriege ich ja das Gruseln ... Aber an sowas KANN doch gar nichts dran sein. Oder vielleicht doch?
    Na, ich kann mir schon vorstellen, dass man einäugig auf die Welt kommt, wenn sich die Mutter in einen Puppenspieler verguckt.
    Ach , du heiliger Bimbam, früher haben sie alles geglaubt und heute glaubt kaum mehr einer etwas.
    ICh kenne sowas in keinster Weise, auch noch nie davon gehört.
    Kannst Du einfach hingehen und in kirchenbüchern schmökern, oder was musst dafür tun ? Sicher auch nicht leicht zu lesen.
    Aber das mit dem Puppenspieler ist echt bizarr.

    ewald1 schrieb:


    Kannst Du einfach hingehen und in kirchenbüchern schmökern, oder was musst dafür tun ? Sicher auch nicht leicht zu lesen.

    Das ist unterschiedlich, meistens muss man sich dafür anmelden.
    Aber sehr viele Kirchenbücher und andere Dokumente sind schon digitalisiert. Man kann sie auf genealogischen Seiten einsehen. Allerdings kostet das auch was. Aber es erleichtert die Ahnenforschung ungemein.
    Ja, einige kann man gut lesen und andere wieder nicht. Die alte Sütterlin-Schrift ist nicht das einzige Problem, das kann man lernen, aber auch damals hatten einige schon eine "Sauklaue".
    Eine "Wunschwimper", davon habe ich auch schon gehört. Interessanterweise mußte ich fast 40 Jahre alt werden, um davon zu erfahren.

    Dann müßte ich aber eine Menge Wünsche frei haben, denn ich habe anscheinend so kranke Wimpern, daß ich sie mir an manchen Tagen - nachdem sie monatelang ordentlich gewachsen sind - büschelweise ausrupfen kann (und es tut nicht mal weh ...)

    Allerdings ist es tatsächlich schon etwas seltsam, zu glauben, daß sich die sehnlichsten Wünsche erfüllen, nur weil man etwas Bestimmtes tut, das in diesem speziellen Fall auch noch recht trivial und wenig magisch anmutet ...

    Hierzu aber noch ein anderer Aberglaube. In einem schon etwas älteren Buch über einen Afrika-Aufenthalt las ich die Worte: "(...) du hast ja sein Gesicht im Spiegel gesehen!"

    Hier geht es darum, daß junge afrikanische Frauen in bestimmten Nächten (oder waren es einfach mehrere aufeinanderfolgende Nächte?) im Dunkeln in einen Spiegel schauen; sie würden dann in der letzten Nacht das Gesicht desjenigen im Spiegel erkennen, den sie einmal heiraten würden.

    Leider kann ich nicht mehr nachschauen, was genau in dem Buch darüber stand. Ich habe es zu Schulzeiten gelesen - es war aus der Schulbibliothek ausgeliehen, und natürlich habe ich es zurückbringen müssen. Leider! Ich erinnere mich weder an den Buchtitel noch an den Autor. Woanders habe ich auch noch nichts von diesem Aberglauben gehört - muß allerdings auch zugeben, daß ich mich in puncto afrikanische Aberglauben nicht besonders gut auskenne.

    Aber vielleicht hat ja schon einmal jemand anders davon gehört oder gelesen?
    Jetzt ist mir doch glatt noch ein Aberglauben eingefallen, aber der scheint auch nicht sehr verbreitet zu sein …

    Vor vielen (viiiiiiiiieeeeeeeeeelen …) Jahren nahmen mein damaliger Freund, ein Brite, und ich an einer Führung durch ein Schloß teil. Welches es war und wo es lag, weiß ich nicht mehr; wir sind damals auf seinem Motorrad durch halb Deutschland gegurkt. :)

    Aber die Frau, die die Führung durchführte, machte uns an einer Stelle auf einen besonderen Leuchter aufmerksam, auf ein sogenanntes Lüsterweibchen (wer so etwas nicht kennt, schaue sich kurz die Bilder und Beschreibung auf de.wikipedia.org/wiki/L%C3%BCsterweibchen an). Leider steht zu dem Aberglauben nichts auf Wikipedia, nur dazu, daß man dieser Art Leuchter eben eine Schutzfunktion zuschrieb. Die Führerin erzählte jedoch folgendes:

    Solche Lüsterweibchen galten durch ihr Design (Geweihe, denen man oft besondere Kräfte nachsagt, und mystische Frauengestalten) als eine Art "Schutzengel" für das Haus, in dem sie hingen, und für die darin wohnenden Menschen. Würde man (als Fremder, der nicht dort wohnt) das Lüsterweibchen berühren, würde es einem ein langes Leben verleihen. Sie hatte damals gemeint, sie gäbe selbst nichts auf Aberglauben; da es aber auch nicht schade, habe sie selbst dies einmal getan.

    Für die meisten Leute, die damals an der Führung teilgenommen hatten, hing die Figur ganz gut außerhalb der Reichweite, auch außerhalb der meinen – ich bin eher klein. :) Ich erinnere mich aber deutlich daran, daß einige aus der Gruppe (ich selbst auch) hochsprangen, um das Lüsterweibchen zu berühren. Ein Vater hob sogar sein vielleicht fünfjähriges Kind hoch, das auch mal anfassen wollte. Ich habe mir damals gedacht: Nun gut, ein langes Leben ist ja erstmal nichts Schlechtes, und so ein Lüsterweibchen als Schutzfigur hat vielleicht nicht einmal etwas gegen so aufdringliche Anfasser, denen sie möglicherweise ja nicht nur ein langes Leben verleiht, sondern im Austausch dafür auch etwas wegnimmt. Wer weiß sowas schon?

    Mein damaliger Freund – dem Mystischen sonst gar nicht soooooo abgeneigt, wie ich zu anderen Gelegenheiten feststellen durfte – berührte die Figur aber nicht und sah mich auch irgendwie merkwürdig von der Seite an. Er fand es wohl sehr abstrus, sich von einem Geweihmöbel ein langes Leben verleihen zu lassen. Sagen mochte er aber nichts dazu.

    Hat jemand von diesem Aberglauben schon einmal gehört?
    Ich weiss nicht, obs hierherpasst.
    Es geht um das Bild eines weinenden Jungen, dem nachgesagt wird, dass es zu Feuern in den Wohnungen führt, wo es hängt (also deren Kopien)




    Hab ich noch nie gehört, aber heute entdeckt.
    Dass die Gemälde bei den Bränden unbeschadet blieben, setzt eines drauf.



    Ich frag mich, wer sich sowas in die Wohnung hängt , also das Bild eines weinenden Kindes. Das ist für mich unheimlicher, als der Mythos selbst.